Ausstellung ausgefallen: EA71 – Kunst im „Lockdown“
„EA71“ – sieht ein bisschen so aus, wie das Nummernschild eines Autos. Tatsächlich steht diese Abkürzung jedoch für das Eickener Atelier an der Eickener Str. 71 in Mönchengladbach. Hier finden normalerweise gut besuchte Kunstausstellungen statt, doch aufgrund der aktuellen Situation sind neben Kulturreporter Thomas Bruchhausen von Radio Exlex „nur“ die beiden Künstler*innen Marc-Daniel Kress und Anna Link vor Ort.
„Lockdown“ – so lautet der Titel der Austellungsreihe, die aufgrund des Lockdowns nur an zwei der geplanten 16 Tage stattfinden konnte. Einerseits thematisiere sie die Empfindungen der austellenden Personen, andererseits seien die Kunstwerke auch zu einem großen Teil während des Lockdowns entstanden, verrät uns Kress.
Eines seiner Bilder zeigt einen menschlichen Schädel, der aus 60 Einzelaufnahmen zusammengesetzt wurde. Darunter demonstriert eine digitale Anzeige die aktuelle Anzahl an Personen, die am Corona-Virus verstorben sind.
Bei Anna Link gehe es darum „Eingeschlossen zu sein“. Sie spricht von „dem Gefühl, das viele Menschen mit sich herumtragen“ und interpretiert den Ausstellungstitel im Sinne von „locked in Brain“. Sie schafft es die negativen Emotionen zu verbildlichen, um dann endlich wieder „atmen“ zu können. Man könnte sagen Link nutzt die Kunst als eine Form der Therapie.
Ob sich diese Wirkung auch digital entfalten kann? Wahrscheinlich nicht. Denn die digitale Begegnung mit der Kunst ist oft nur flüchtig und entspricht nicht der Imposanz analoger Werke. Trotzdem sei der digitale Raum eine Alternative „wenn gar nichts mehr geht.“
Bis auf weiteres bleibt unklar, wann wieder Kunstausstellungen stattfinden können. Das ist nicht nur für Kress und Link frustrierend, sondern auch für alle Besucher*innen, die nicht die Gelegenheit hatten ihre Ausstellung zu erleben. Im folgenden Interview erfahrt Ihr jedoch mehr über die beiden Künstler*innen und ihre Ausstellung.
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